Kristallisation in Epoxiden
Epoxide können kristallisieren. Wenn es passiert, denken die Leute oft zuerst, dass das Harz aushärtet. Schade, denn Kristallisation ist einfach zu lösen und hat keinen Einfluss auf die Eigenschaften oder Qualität des Harzes. Doch wie erkennt man Kristallisation? Und wie macht man den Vorgang rückgängig?
In diesem Artikel erklären wir, wie ein Epoxidharz leicht entkristallisiert werden kann, wonach das Produkt wieder verarbeitet werden kann.
Was ist Kristallisation?
Während der Kristallisation gehen organische Verbindungen von einer flüssigen Phase (einer Flüssigkeit) in eine feste kristalline Struktur über.
Kristallisation ist ein schwer vorhersagbares Phänomen. Der Prozess hängt letztendlich von einigen Faktoren ab, wie der Reinheit des verwendeten Polymersystems. Je geringer die Menge an Verunreinigungen in einem System ist, desto größer ist das Risiko der Kristallisation. Aber auch die Lagertemperatur spielt eine Rolle. Bei Epoxidsystemen steigt das Kristallisationsrisiko, wenn sie bei niedrigen Temperaturen gelagert werden.
Der Prozess läuft in der Regel in 2 Stufen ab. Zuerst muss ein Wachstumszentrum oder Kern gebildet werden. Sobald dieser Kern da ist, können sich weitere Partikel geordnet auf dem Kern absetzen und der Kristall wird größer.
Wie erkennt man Kristallisation in Epoxidharzen?
Ein kristallisiertes Produkt wird sehr dick und körnig. Es kann matt statt glänzend aussehen.
Ein solches Aussehen kann ein Hinweis darauf sein, dass das Produkt kristallisiert und nicht geliert ist, wie oft zuerst vermutet wird. Ein zweiter Test kann durch Erhitzen des Produkts durchgeführt werden. Bleibt das Produkt hart, ist es geliert. Ein Kristallisationsprozess kann durch Erhitzen umgekehrt werden, sodass das Produkt wieder in die flüssige Phase zurückkehrt.
Wie kann man Epoxide dekristallisieren?
Ein 1-Komponenten-Epoxy wird anders rekristallisiert als ein 2-Komponenten-System. Im Folgenden beschreiben wir beide Verfahren.
Dekristallisierung eines 1-Komponenten-Epoxys
Bei einem Zweikomponentensystem müssen die beiden Komponenten getrennt erhitzt werden. Schließlich besteht die Gefahr, dass zu viel Energie zugeführt wird, was zu einer Härtungsreaktion führt. Folgen Sie den unteren Schritten.
1. Stellen Sie das geöffnete Glas für eine halbe Stunde bei einer Temperatur von 60 °C in den Ofen.
2. Prüfen Sie das Produkt und mischen Sie, wenn möglich, dass bereits flüssige Material mit einem Spachtel an. Den Topf bei 60°C für eine halbe Stunde in den Ofen stellen.
3. Wiederholen Sie Schritt 2, bis das Produkt vollständig in die flüssige Phase zurückgekehrt ist. Es ist sehr wichtig, dass das Produkt vollständig entkristallisiert ist. Werden nicht alle Kristalle gelöst, ist die Rekristallisationsneigung beim Abkühlen des Produktes sehr hoch
4. Lassen Sie das Produkt wieder auf Raumtemperatur kommen, bevor Sie das Harz und den Härter miteinander mischen, da die höhere Temperatur die Topfzeit drastisch verkürzen kann.
Dekristallisation eines 2-Komponenten-Produkts
Bei einem 1-Komponenten-System ist beim Erwärmen des Materials Vorsicht geboten; zu starkes Erhitzen kann zum Starten der Polymerisationsreaktion führen. Folgen Sie den unteren Schritten.
1. Stellen Sie das geöffnete Glas für eine halbe Stunde bei einer Temperatur von 40 °C in den Ofen.
2. Prüfen Sie das Produkt und mischen Sie, wenn möglich, dass bereits flüssige Material mit einem Spachtel an. Den Topf bei 40°C für eine halbe Stunde in den Ofen stellen.
3. Wiederholen Sie Schritt 2, bis das Produkt vollständig in die flüssige Phase zurückgekehrt ist. Es ist sehr wichtig, dass das Produkt vollständig entkristallisiert ist. Werden nicht alle Kristalle gelöst, ist die Rekristallisationsneigung beim Abkühlen des Produktes sehr hoch.
Die Kristallisation beeinträchtigt die Qualität und/oder Eigenschaften des Epoxidharzes nicht. Wenn das Epoxidharz wieder flüssig ist, kann das Produkt wie im TDS des Produkts angegeben verarbeitet werden.